
4x400 m
4x400m: DLV-Frauen bei US-Sieg Sechste
Mit Rang sechs haben sich die DLV-Frauen im Finale über 4x400 m achtbar aus der Affäre gezogen. Im Konzert der Großen konnten sie jedoch nicht mithalten. Gold ging an die USA. Bei den Männern siegte überraschend die Staffel von Trinidad und Tobago.
Startläuferin Ruth Sophia Spelmeyer zeigte einmal mehr eine ganz starke erste Runde und auch Laura Müller, die in dieser Woche zwei Tage lang mit Fieber flach gelegen hatte, hielt den Kontakt zur Spitze. Doch beim zweiten Wechsel ging viel Zeit verloren. Nadine Gonska übernahm den Staffelstab fast im Stand und fiel dann auch noch vom vierten auf den sechsten Rang zurück. Die junge Hannah Mergenthaler konnte schließlich nicht mehr nach vorne laufen und kam nach 3:27,45 Minuten ins Ziel. "Wenn man zum ersten Mal in einem solchen Finale läuft, will man auch nach den Sternen greifen - und wir hatten gehofft, dass sie vielleicht bronze leuchten", meinte Spelmeyer in der Sportschau. Die Zeit hätte schneller sein können, "aber wir haben uns auch so super verkauft".
Die Goldmedaille sicherten sich die US-Girls in 3:19,02 Minuten - sie verbesserten ihre eigene Weltjahresbestleistung aus dem Halbfinale um zweieinhalb Sekunden. Allyson Felix gewann ihre elfte WM-Goldmedaille und stieg damit zur erfolgreichsten Athletin bei Weltmeisterschaften auf. Der Vorsprung der USA auf Großbritannien (3:25,00) und Polen (3:25,41) war riesig.
DLV-Taktik geht nach hinten los
Der DLV hatte mit der Staffel-Aufstellung für Verwunderung gesorgt. Die im Vorlauf gut aufgelegte Svea Köhrbrück musste raus. Müller lief dieses Mal nicht als Vierte, sondern an Position zwei. 200-m-Spezialistin Gonska lief statt an der zweiten an der dritten Stelle, den wichtigen Posten der Schlussläuferin übernahm die "frische" Mergenthaler. "Ich war sehr nervös", sagte die 20-Jährige. Gonska berichtete: "Unser Trainer hat uns das heute so mitgeteilt. Ich war selbst überrascht, dass ich an einer anderen Stelle laufen sollte." Und die Verbands-Taktik ging nach hinten los: Hatte die Auswahl im Halbfinale noch mit 3:26,24 Minuten eine Saisonbestleistung aufgestellt, war die Zeit im Endlauf deutlich schlechter.
Trinidad und Tobago schlägt die USA
Bei den Männern sorgte Lalonde Gordon für eine große Überraschung. Der Schlussläufer der Staffel von Trinidad und Tobago zog im Schlusssprint auf und davon, ließ den US-Amerikaner Fred Kerley alt aussehen und lief als Erster über die Ziellinie. Mit 2:58,12 Minuten stellte das Quartett aus der Karibik eine Weltjahresbestleistung auf. Den USA reichten ihre Saisonbestleistung (2:58,61) nicht, sie blieben aber knapp vor den Briten, die ebenfalls so schnell liefen wie noch nie in diesem Jahr (2:59,00).
Stand: 13.08.17 22:30 Uhr