
5.000 m
Mo Farah holt wieder Gold und schreibt Geschichte
Mohamed Farah ist der König der Langstrecke. Der Brite hat sich wie schon in Moskau vor zwei Jahren auch in Peking zum Doppel-Weltmeister gekürt. Der Doppel-Olympiasieger gewann nach den 10.000 Meter am Auftakt-Tag der WM auch die 5.000 Meter. Als erster Athlet der Geschichte feierte er drei WM-Titel in Folge über diese Distanz. Richard Ringer kam auf den 14. Platz.
Mo Farah hat am Samstag (29.8.15) Im "Vogelnest" von Peking Geschichte geschrieben. Der Brite gewann in 13:50,38 Minuten Gold über 5.000 Meter und sicherte sich nach dem Sieg über die doppelte Distanz sein zweites Gold bei der WM in China. Es ist für den Doppel-Olympiasieger bereits der fünfte Titel bei Weltmeisterschaften und der dritte WM-Sieg in Folge über 5.000 Meter. Das hat vor ihm noch kein Athlet geschafft. Silber gewann Caleb Ndiku aus Kenia (13:51,75), der Farah bis auf die Zielgerade stark Paroli geboten hatte. Bronze sicherte sich Hagos Gebrhiwet aus Äthiopien (13:51,86). Richard Ringer aus Friedrichshafen kam in 14:03,72 Minuten auf den 14. Platz. Der 26-Jährige hielt lange gut mit, hatte aber in der schnellen Schlussphase keine Chance. "In Zukunft gilt klar, dass ich weiter nach vorne möchte", sagte er im ARD-Interview.
Farahs Schlussspurt unwiderstehlich
Farah hatte sich zu Beginn des Rennens ganz ans Ende des Feldes fallen lassen. Kein Problem, denn das Tempo war sehr überschaubar. Als es auf die letzten beiden Runden ging, war der Brite aber voll da. Den Angriff des Kenianers schaute sich der 32-Jährige kurz an, setzte nach der letzten Kurve auf seinen unwiderstehlichen Schlussspurt und ging fast spielend an Ndiku vorbei.
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Langstrecke
"Mighty Mo" macht Großbritannien stolz
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Das Lauftalent von Mohamed Farah wird schon in der Schule entdeckt. Früh ist der in Mogadischu geborene Athlet in den Bestenlisten präsent. Auch in Deutschland ist er schon zeitig zu sehen: Im Alter von 22 Jahren gewinnt er 2005 in Erfurt bei der U-23-Europameisterschaft die Silbermedaille über 5.000 Meter.
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Ein Jahr später läuft Farah schon bei den "Großen" mit und setzt mit einem forschen Rennen ein Ausrufezeichen. Bei der EM in Göteborg holt er über 5.000 Meter Silber hinter dem Spanier Jesus Espana (l.).
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In den folgenden Jahren muss sich das Lauftalent (2.v.r.) in der Weltspitze erst einmal orientieren. Bei der Hallen-EM in Birmingham wird er Fünfter über 3.000 Meter, bei der Freiluft-WM in Osaka Sechster über 5.000 Meter.
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Bei seinem Olympia-Debüt in Peking erlebt Farah eine bittere Enttäuschung: Er scheidet im Vorlauf über 5.000 Meter aus.
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Farah lernt jedoch schnell - und er wird immer besser. Im Februar 2009 läuft er britischen Hallenrekord über 3.000 Meter. Einen Monat später lässt er sich in Turin als Hallen-Europameister feiern.
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Auch bei der Freiluft-WM in Berlin 2009 ist Farah bester Europäer über 5.000 Meter - allerdings reicht das in der Endabrechnung nur zu Platz sieben. Ein Jahr später landet er seinen ersten großen Doppel-Erfolg: In Barcelona wird er Europameister über 5.000 und 10.000 Meter.
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Farah kann es kaum glauben, doch der "Beißtest" beweist: Das 10.000-m-Gold ist echt!
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Nach seinem Sieg über 5.000 Meter bricht Farah in Tränen aus. Der Spanier Jesus Espana (l.), dem er vier Jahre zuvor in Göteborg noch den Vortritt lassen musste, zeigt an, wer inzwischen der überragende Langstreckler Europas ist.
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Ein Jahr später drückt Farah in Eugene (US-Staat Oregon) den Europarekord über 10.000 Meter um fünf Sekunden auf 26:46,57 Minuten. Danach bricht er bei der WM in Daegu erstmals in die Phalanx der Afrikaner ein. Über den langen Kanten ist nur der Äthiopier Ibrahim Jeilan (l.) schneller als er, ...
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... über 5.000 Meter lässt er keinen anderen Läufer an sich vorbei.
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Farah ist nun erstmals Weltmeister und lässt sich gebührend feiern.
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Doch es kommt noch besser. Bei den Olympischen Spielen in London läuft Farah die Rennen seines Lebens. Nach seinem Sieg über 10.000 Meter kommen seine schwangere Frau Tania und seine Tochter Rihanna in den Innenraum und feiern mit ihm.
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Sieben Tage später macht er mit dem Sieg über 5.000 Meter den goldenen Doppel-Coup perfekt.
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Farah formt nach seinen Triumphen mit seinen Armen und Händen ein großes "M" über dem Kopf. Seine Siegergeste, die in Großbritannien mittlerweile Kultstatus erlangt hat.
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Der "Mobot"-Move begeistert Millionen Fans - und andere Stars der Spiele. Usain Bolt - wie immer für jeden Spaß zu haben - ahmt Farah nach, der Brite macht Bolts Bogenschützen-Geste.
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Wo immer der Doppel-Olympiasieger in Großbritannien nun auftaucht, wird er gefeiert. Beim Tennisturnier in Wimbledon darf er in der Royal Box Platz nehmen und performt auch dort den "Mobot".
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Auch die Weltmeisterschaften in Moskau werden zu Farah-Festspielen: Nach Gold am ersten Wettkampftag über 10.000 m sichert sich der Brite (r.) sechs Tage später - erneut in einem imponierenden Schlussspurt - auch den Titel über 5.000 m.
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Doppel-Erfolge sind mittlerweile Standard für den Briten, der bei der EM in Zürich 2014 ebenfalls über beide Strecken triumphiert.
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Im Sommer 2015 fällt allerdings ein Schatten auf den Seriensieger. Sein Trainer Alberto Salazar (Mitte) wird mit Doping-Vorwürfen konfrontiert, streitet allerdings alles ab. Salazar soll den Olympia-Zweiten Galen Rupp (l.), der wie Farah von dem Coach betreut wird, bereits im Teenager-Alter mit Testosteronpräparaten versorgt haben.
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Farah zeigt sich von den Diskussionen um seinen Trainer unbeeindruckt. Er gewinnt zum Auftakt der WM in Peking Gold über 10.000 m und ...
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... setzt mit dem Sieg über 5.000 m eine Woche später noch einen drauf. Sein insgesamt fünfter WM-Titel und der dritte in Folge über diese Distanz.
Stand: 29.08.15 13:54 Uhr